„Muss ich für Gitarre Noten lernen?“

Gitarrentabulatur
Ben
Ben
Hallo lieber Leser, seit über 25 Jahren spiele ich Gitarre. Auf dieser Seite nehme ich für dich Gitarrenkurse unter die Lupe und gebe dir tolle Tipps zum Thema Gitarre lernen für Anfänger. Jetzt wünsche ich dir viel Spaß auf meinem Blog, Ben.

5 Gründe, dich mit Musiktheorie zu beschäftigen

Ich wurde schon häufiger gefragt, ob man unbedingt für‘s Gitarrespielen Noten lernen muss.

Okay – hier ist meine kurze Antwort: Nein.

Die längere Antwort ist, dass ein grundlegendes Verständnis von Musiktheorie genau das sein könnte, was du brauchst, um dein Spiel auf die nächste Stufe zu bringen. Gitarre zu spielen ist nicht anders als jede andere Fähigkeit: Je mehr du lernst, desto besser wirst du. Und Musiktheorie kann dir helfen, besser zu werden.

Als Gitarrist musst du nicht gleich Musik studieren und reibungslos vom Blatt spielen können, um dein Instrument zu beherrschen. Das Tolle ist ja, dass wir Gitarristen mit der Gitarren-Tabulatur auf eine eigene viel leichter zu lernende Notation zurückgreifen können. Die Standard-Notenschrift müssen wir gar nicht beherrschen. Die Gitarren-Tabulatur ist nichts anderes als die bildliche Darstellung des Griffbretts anhand von sechs horizontalen Linien plus Zahlen, die die zu spielenden Bünde auf der jeweiligen Saite anzeigen.

Gitarre lernen - Tonleiter
C-Dur-Tonleiter oben in der Standard-Notenschrift und unten als Tabulatur

Obwohl das Lesen einer Gitarren-Tabulatur einfacher zu erlernen ist als das Lesen der Standard-Notation, erfordert es Arbeit und kostet Zeit, ein Verständnis darüber zu entwickeln, wie Akkorde aufgebaut und was Tonleitern und Rhythmen sind. Es verlangt Disziplin, aber es macht auch Spaß, wenn man weiß, wozu es gut ist. Es wird dich auf jeden Fall weiterbringen.

Erfahre nun, warum etwas Kenntnis der Musiktheorie für Gitarristen so wichtig ist:

1. Verbessere deine Kommunikation mit anderen Musikern

Band hat Auftritt
Das Erlernen der Musiktheorie hilft dir, mit anderen Musikern zu kommunizieren.

Ein wenig Wissen über Musiktheorie macht es viel einfacher, dich mit anderen Musikern abzustimmen, egal welches Instrument diese spielen. Du kannst dir das wie eine gemeinsame Sprache vorstellen, mit der man kommuniziert. Mit Hilfe von gegenseitig verstandenen Begriffen kannst du deine Ideen besser rüberbringen und die anderen Mitglieder der Gruppe besser verstehen.

Wenn du denkst, dass das keine Rolle spielt, weil du Heavy Metal, Punk oder Grunge oder etwas anderes spielst, dann liegst du falsch. Je mehr du von der Musik verstehst, die du spielst, desto besser. In Bands zu spielen und mit anderen kreativen Leuten zu arbeiten, ist immer eine Herausforderung, aber es wird viel einfacher, wenn sich alle verstehen. Wenn jeder Musiker in der Band ein grundlegendes Verständnis für Musiktheorie hat, kann es viel reibungsloser laufen.

Also, Bands kommunizieren besser, wenn alle die gleiche Sprache sprechen.

2. Das Verstehen der Theorie hilft dir, Akkorde zu lernen.

Das Erlernen von Akkorden steht bei allen neuen Gitarristen ganz oben auf der Prioritätenliste, und selbst wenn du jahrelang gespielt hast, wirst du immer noch auf Akkordformen stoßen, die du noch nie zuvor gesehen hast. Jeder Akkord basiert auf einer Formel, und wenn du weißt, wie diese Formeln funktionieren, kannst du jeden gewünschten Akkord erstellen, auch wenn du ihn noch nie zuvor gesehen hast.

Das einfachste Beispiel dafür ist die grundlegende Form des Dur-Akkords. Diese ergibt sich aus dem ersten, dritten und fünften Ton der Dur-Tonleiter. Daher ist die Formel für einen Dur-Akkord I-III-V (1-3-5). Eine weitere Möglichkeit, dies zu sagen, ist Wurzel – große Terzperfekte Quinte. Jeder Akkord hat eine bestimmte Formel, und mit diesem Wissen kannst du jeden Akkord bauen. Das bedeutet natürlich, dass du unter anderem die Noten des Griffbrettes kennen musst und die Skalen verstehst. Einen tollen Kurs zum Thema findest hier: Gitarre spielen nach Noten.

Mit anderen Worten, du musst ein wenig Musiktheorie lernen, um den Aufbau von Akkorden zu verstehen!

3. Tonleitern verbessern dein Spielgefühl

Das Verständnis darüber wie die Beziehungen zwischen den Tönen sind, ist eines der wichtigsten Dinge, die du dir als Musiker aneignen musst. Es gibt keinen besseren Weg, dies in den Griff zu bekommen, als Tonleitern zu lernen. Ein grundlegendes Verständnis der Skalen ist Voraussetzung für die oben beschriebene Zusammensetzung von Akkorden. Einfach ausgedrückt, Akkorde basieren auf Skalen. Akkordfolgen und Melodien auf Skalen. Harmonie basiert auf Skalen.

Das Erlernen von Tonleitern bzw. Skalen verbessert nicht nur dein Gehör und dein Verständnis von Musik, sondern auch deine Technik. Häufiges Üben der Skalen auf und ab des Griffbretts ist der beste Weg, um an deiner Grifftechnik zu arbeiten.

Das Erlernen und Üben von Tonleitern hilft dir, Musik besser zu verstehen.

4. Das Wissen um die Musiktheorie öffnet dir Türen

Einige Gitarristen haben das Glück, in der Schule mit ein paar Freunden eine Band zu gründen und erfolgreich zu werden. Für die überwiegende Mehrheit von uns bedeutet Musik zu machen, sich durch eine Reihe von Bands und Musiker zu arbeiten, bis wir die Leute finden, mit denen es funktioniert. Wenn deine Band auseinanderfällt und es Zeit ist, sich neue Mitstreiter zu suchen, wirst du auf alle möglichen Menschen treffen. Einige sind professionell, kompetent und engagiert. Andere sind schlampig, unzuverlässig und faul. Rate mal, welche Gruppe mehr Ahnung von Musiktheorie hat? Gute Musiker, die an langfristigem Erfolg interessiert sind, wissen, je mehr sie tun, um ihr Spiel zu verbessern, desto größer sind ihre Chancen, mit anderen guten Musikern ins Gespräch zu kommen.

Das Vorspielen für eine Band ist ein Vorstellungsgespräch. Das Wissen um die Musiktheorie ist eine Möglichkeit, um sicherzustellen, dass dein Lebenslauf auf dem neuesten Stand ist.

Mehr zu Thema Üben findest du hier: Gitarre lernen als Erwachsener. 

5. Musiktheorie hilft dir, beeindruckende Soli zu spielen

Gitarrist spielt Solo
Gitarrist beim Spielen eines Solos

Wenn du lernen möchtest, wie du beeindruckende Soli auf der Gitarre improvisierst, dann solltest du dich mit Musiktheorie beschäftigen. Um das zu erreichen, musst du wissen, wie man Töne so zusammenfügt, dass sie gut klingen. Das ist wirklich das, worauf es ankommt, oder? Hier zahlt sich die ganze Arbeit aus, die du in das Lernen der Musiktheorie gesteckt hast. Wenn du ein Solo improvisierst, musst du es spontan machen, das geht aber nur, wenn du die Griffmuster der Skalen verinnerlicht hast, die du dir zuvor mit Hilfe der Musiktheorie angeeignet hast.  Ein wenig von Theorie zu verstehen, wird dir auch helfen, Musik zu schreiben, das gilt für Soli als auch für Songs im Allgemeinen.

Wenn ein Gitarrist improvisieren kann, so einfach, als ob er Worte sprechen würde, weiß man, dass er das Instrument gut beherrscht. Du kannst es durch Ausprobieren erreichen, aber ein bisschen Kenntnis der Theorie ist der schnellere und effizientere Weg zum Erfolg.

Wenn du einen Kurs suchst, mit dem du Gitarre von Grund auf lernen kannst, dann lies dir meine Rezension zum wahrscheinlich besten Online Gitarrenkurs durch.

6. Fazit 

Etwas von Musiktheorie zu verstehen heißt also nicht automatisch, dass du für’s Spielen der Gitarre Noten lernen musst. Gitarre spielen soll Spaß machen. Du musst nicht endlose Stunden damit verbringen, Theorie zu pauken. Versuche erst mal, die Grundlagen der Musiktheorie ganz praktisch anhand von neuen Songs und Riffs zu lernen. Schritt für Schritt. Es dauert nun mal ein paar Jahre, bis man sich ein solides Fundament an Wissen darüber aufgebaut hat. Aber das ist ja nicht schlimm, du hast Zeit.

Zu guter Letzt möchte ich dir noch ein ganz tolles Buch wärmstens ans Herz legen. Die Harmonielehre von Wolfgang Meffert, die extra für die Bedürfnisse von Gitarristen geschrieben wurde. Es ist ein Harmonielehre-Buch, das auch für Gitarren-Anfänger, die noch nie mit Musiktheorie in Berührung gekommen sind, sehr gut zu verstehen ist. Mir selbst hat es enorm geholfen, meine Kenntnisse über Musiktheorie aufzufrischen und zu erweitern. Wenn du mehr über Musiktheorie erfahren möchtest, dann solltest du dir dieses Buch auf jeden Fall zulegen.

Denke daran: Das Erlernen eines Instruments ist ein Marathon, kein Sprint. Ich weiß, es ist banal, eine Plattitüde, aber in diesem Fall ist es wirklich wahr. Also, lass dich nicht entmutigen, wenn es mal nicht so läuft, übe weiter und beschäftigte dich etwas mit Musiktheorie. Wenn du dabei bleibst und Spaß hast, wirst du ein guter Gitarrist werden!

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